Was für ein Tag. Was für ein Rennen. Was für eine Atmosphäre. Die Salzkammergut-Trophy am 12. Juli 2025 hat den Fahrern vom EVB – mal wieder – alles abverlangt. Nur diesmal nicht in der Gluthitze von 36 Grad oder bei Dauerregen im Sturzbach. Nein, 2025 meinte es der Wettergott gut mit uns: ideales Klima, nur zwei, drei winzige Schauer und zwischendrin Sonnenschein, Stimmung, Staunen.
Das größte Mountainbike-Rennen Europas – und wir mittendrin
Über 4.000 Teilnehmer aus 38 Nationen. Sieben Strecken von „sportlich“ bis „surreal“. Die längste: 203,8 Kilometer, 7.029 Höhenmeter, Start um 5 Uhr früh, „einmal Hölle und zurück“ auf dem Label – und der erste finisht um 14:10 Uhr. Hut ab.
Und wir? Start um 12:20 Uhr, Strecke G, 21,8 km, 567 Hm. 25 Einradfahrer, darunter vom EVB Lena Freimuth, Henriette Höhne, Timo Hirschmann, Michael Höhne (alle TSV Gars) und Maximilian Streubel (TSV Dorfen) – also eine winzige Randerscheinung – aber eine mit Stil, Können und verdammt viel Aufmerksamkeit. Denn wenn du auf einem Rad ohne Gangschaltung, ohne Kette bergauf, bergab, durch Schotter und Serpentinen fährst, dann wirst du gesehen. Und bestaunt. Unter anderem, weil du durchweg treten musst, keine Erholungsphasen bergab hast.



Ein Publikum, das trägt. Sprecher, die wertschätzen und motivieren.
So viele Menschen, so viel Applaus – und zwei fantastische Sprecher, die es verstanden, auch unsere kleine Szene groß zu machen. Die Organisation? Über 1.000 freiwillige Helfer, perfektes Timing, klare Ansagen – Respekt an Bad Goisern. Was hier auf die Beine gestellt wird, ist professionell durch und durch. Da stehen natürlich Sponsoren und Strukturen dahinter, von denen der Einradsport nur träumen kann. Aber: Wir waren dabei. Sichtbar. Laut. Stolz.
Wenn MTBs fliegen und Einräder mitschwimmen
Das Beeindruckendste? Die Zieleinfahrten der Mountainbiker. Mit irrem Tempo flogen sie über den Asphalt durch den Ort. Und wenn dabei gleichzeitig ein Einradfahrer durch dieselbe Gasse gespült wurde, musste man schon sehr auf sein Können und das Gleichgewicht vertrauen. Aber: alle rücksichtsvoll. Alle aufmerksam. Und das sagen auch unsere Fahrer. Respektvoller Umgang – bei 4.000 Teilnehmern keine Selbstverständlichkeit.
Einradrennen – Siege, Überraschungen, Geschichten
Timo Hirschmann: souveräner Sieg mit über fünf Minuten Vorsprung.
Diesmal war er sehr früh bereits allein unterwegs auf der Strecke. Umso beeindruckender seine Leistung.
Lena Freimuth gewinnt bei den Frauen – konzentriert, kraftvoll, kontrolliert. Kurz dahinter Henriette Höhne auf Platz 2 – fast 25 Minuten schneller als 2023. Trotzdem noch einem gestürzten Mountainbiker Hilfe angeboten und später einer Einradfahrerin ihren 5er Inbus gereicht. Fairplay eben.
Maximilian Streubel belegt Platz vier bei den Herren der AK 1 – Respekt.
Und Michael Höhne … 10 Minuten schneller als vor zwei Jahren, Platz zwei bei den Herren AK 2 – und wir hatten ihn schlicht noch nicht auf dem Radar, als er plötzlich fast zeitgleich mit dem Ersten der A-Strecke, dem eigentlichen Hero der Salzkammergut-Trophy, ins Ziel bog.
Fazit: Einrad gegen Mountainbike? Nein. Einrad mit Mountainbike.
Das Tempo ist anders, die Technik sowieso. Aber der Geist – der ist gleich: Respekt, Leidenschaft, Ausdauer, Spaß.



